RE: Britta Berger, die Beste der Besten - 27

Im ürigen erinnere ich mich sehr gut an die drei vier gymnasiums scheiteter in meiner klasse in der realschule. Die haben lange unter dem " zu doof" image leiden müssen, manchal gar von lehrern. Und waren darum als Aussenseiter nicht besser als auf dem Gymnasium.
Ich denke mal, bei vielen kids spielt beim lernen, bei dem mitkommen auch die stimmung, das Umfeld mit.
Lilly ist doch nicht dumm, sie hat nur oft null bock. Und den kann sie auf der gesamtschule auch haben.

Ja, rauf aufs Gymnasium, obwohl bei der Entscheidung einiges dagegen sprach, aber nicht für die Frau Mama, dann wieder runter vom Gymnasium...ich würde mal generell den Druck raus nehmen und sehen, wie sich das Ganze dann entwickelt. Auch ein Gymnasium kann man nach der bestandenen 10. Klasse mit der Mittleren Reife verlassen. Soweit ich weiß, jedenfalls....ein bisschen mehr Gelassenheit würde der ganzen Situation ganz gut tun...

Da könnte man eine so gute Sache draus machen...

Bei unserer Tochter hats im Gegensatz zu ihren Freundinnen auch nicht fürs Gymnasium gereicht. Also ja, sie hätte auch gehen können, aber sie wäre uns da vor die Hunde gegangen, bei dem Leistungsdruck. (Die Mädels hat sie ja in der Freizeit eh weiterhin gesehen.)

Einer von ihren damaligen Klassenkameraden hat genau den Weg von Gymnasium zurück auf die Realschule gehen müssen. Der hatte eine Mutter, die hat immer so auf unsere Tochter herab geguckt. Was meint ihr, wie ich der gegenüber "arrogant" kucken konnte...
Unsere Tochter hat während ihrer Ausbildung dann das Fachabitur gemacht und ist in ihrem Job angekommen und angesehen. So what!!!

Wir haben hier ein sog. Bildungszentrum, bestehend aus einem Gymnasium mit Sportzug und Sport-Internat, Realschule und Grund- u. Hauptschule.
Ich habe viele Jahre dort gearbeitet und oft genug erlebt, dass die Kinder, wenn sie das Gymnasium nicht schafften auf die Realschule wechselten. Es war aber von den Eltern aus unbedingt notwendig, dass sie dort auf dem gleichen Campus bleiben konnten, damit den "Abstieg" quasi niemand merkte, wenn sie weiterhin den selben Schulweg hatten.
Ich fand das immer lächerlich und so völlig unnötig, aber was manche Eltern so veranstalten für ihre Kinder, ist oft unglaublich. Im positiven aber leider sehr oft im negativen Sinn.

Schade, dass es hier zulande immer so einen Hype um das Gymnasium gibt. Für mich ist das eine Schulform unter vielen, die für manche kids gut ist und für andere nicht. Ich betrachte eine Realschule als gleichwertig, weil sie einfach zu manchen wesentlich besser passt. Was nutzen denn lauter Abiturienten, die mit viel Druck und Nachhilfe dorthin geschleift wurden, die aber vielleicht gar nicht dahin wollten?

Hat Britta Lilly mal gefragt, warum sie die Unterschrift gefälscht hat?
Aus Angst? Aus Scham?

Und hält Lilly ihre Lehrer wirklich für so dumm, dass die das nicht merken?
Dann ist sie selber noch sehr dumm...

Darüber sollte Britta mit Lilly mal reden, anstatt alberne Deals mit ihr auszumachen.

Die ganze Wohnung putzen ist typischer RR-Quatsch und kontraproduktiv, denn Lilly braucht ihre Zeit zum Lernen und für ihre Hausaufgaben.
Nur so macht ihr die Schule auch wieder Spaß, weil sie dann wieder Erfolgserlebnisse hat!

ich habe Lehrer als Freunde, die haben immer gesagt das Bildungsniveau entspricht heute Gymnasium gleich Realschule und die dem der Hauptschule,
meine Tochter war auch auf dem Gym ist dann runter zur Real und dann noch zur Handelsschule, sie hätte Gym locker geschafft, hatte damals nur so eine Nullbockphase, war mit ihren Gedanken überall nur nicht dort wo sie sein sollten, wir haben uns den Mund fusselig geredet, war sinnlos, nichtsdesto steht sie heute im Berufsleben in leitender Stellung,.. so what,..

Das kenne ich auch. Meine beste Freundin ist nach der 7. Klasse vom Gym ab, auf die Realschule wegen sehr schlechter Noten ( lag vor allem an Problemen in der Familie ).
Nach der 10. ist sie dann auf ein berufliches Gymnasium in Oberursel, wollte erst Fachabi machen, hat dann doch noch allgemeines Abi gemacht ( Noten sehr viel besser ), dann einen sehr guten Lehrabschluß, dann noch an der FH studiert und jetzt sogar vor 3 Jahren noch einen Master mit " 1 Komma Irgendwas " gemacht. Sie überlegt sogar, ob sie noch promovieren könnte.

( Allerdings hat sie "reiche" Eltern, die immer sehr stark finanziell unterstützt haben, musste nix arbeiten während dem Studium, was alles sehr erleichtert. )

Hier in Brandenburg geht's eh erst ab 7. Klasse aufs Gymnasium. Finde ich irgendwie besser.

Diese Positivbeispiele haben aber nur funktioniert, weil die Betroffenen über eine hohe intrinsische Motivation verfügt haben. Und wie wahrscheinlich ist das bei Lilly mit ihrer nicht erst seit der Pubertät Null-Bock-Stimmung? Hat sie irgendwelche Interessen, aus der irgendwann ein Berufswunsch resultieren könnte? Wir schreiben hier immer wieder, wie sehr Britta ihre Tochter verkorkst hat. Das legt sie ja nicht von heut auf morgen ab. Es ist nun mal leichter, einen vorgegebenen Weg -zwar mit Mühe- zu gehen, als wieder von vorn anzufangen und alles selbst organisieren zu müssen. Außerdem wird es von den Betroffenen selbst ja auch irgendwie als ein Scheitern empfunden, dem Anspruch des Gymnasiums im Gegensatz zu ihren Freunden nicht gerecht geworden zu sein. Gerade bei introvertierten Kindern könnte das weiteren Schaden anrichten.

Zitat von DerAndere im Beitrag #400

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Diese Positivbeispiele haben aber nur funktioniert, weil die Betroffenen über eine hohe intrinsische Motivation verfügt haben. Und wie wahrscheinlich ist das bei Lilly mit ihrer nicht erst seit der Pubertät Null-Bock-Stimmung? Hat sie irgendwelche Interessen, aus der irgendwann ein Berufswunsch resultieren könnte? Wir schreiben hier immer wieder, wie sehr Britta ihre Tochter verkorkst hat. Das legt sie ja nicht von heut auf morgen ab. Es ist nun mal leichter, einen vorgegebenen Weg -zwar mit Mühe- zu gehen, als wieder von vorn anzufangen und alles selbst organisieren zu müssen. Außerdem wird es von den Betroffenen selbst ja auch irgendwie als ein Scheitern empfunden, dem Anspruch des Gymnasiums im Gegensatz zu ihren Freunden nicht gerecht geworden zu sein. Gerade bei introvertierten Kindern könnte das weiteren Schaden anrichten.

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Ich denke, es ist schlimm, wenn Lilli im Glauben lebt, nicht "richtig" zu sein. Kinder wollen, dass ihre Eltern stolz auf sie sind. Das fängt mit dem ersten gekritzelten Bild an, das sie stolz bringen und zeigen. Lieber zeigen, was sie gut hinkriegen und nicht, was sie nicht können. Das ist aber leider oft das Leiden in der Schule. Der ständige Kampf gegen den Misserfolg. Wie kann man die Fähigkeiten eines Menschen mit Ziffern von 1 bis 6 beschreiben? Unsere Tochter bekommt immer lange Berichte, was sie kann und wo sie mehr tun sollte. Aber die Eltern, sie möchten Lieber Ziffernzeugnisse. Die bekommen sie jetzt in der 10. Klasse. Schade.

Ich kenne viele, die keine speziellen Interessen als Kind haben, die auf irgendeinen späteren Berufswunsch hin deuten. Lilly mag Fußball, hört Musik, wie viele andere in ihrem Alter auch. Klar gibt es auch Kinder, die schon früh wissen, was sie mal machen wollen, und einige ziehen das sogar durch. Aber ich finde nicht, dass man mit 13 schon wissen muss, wo es beruflich mal hingehen soll. Ich denke, Kinder müssen sich ausprobieren dürfen, sollen viele verschiedene Dinge angeboten bekommen, intellektuelles Wissen ebenso wie handwerkliche, musische, künstlerische Dinge. Mir scheint, es zählen leider immer mehr die Noten, die es auf irgendwelchen Stoff gibt, der nicht unbedingt immer irgendwie relevant ist....klar ist es gut, wenn Kinder auch lernen, an etwas dran zu bleiben, was nicht so großen Spaß macht. Aber es muss ausgewogen sein. Diese Kunstlehrerin, die Lilly da hat, ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Kindern beibringt, dass Kunst nichts für sie ist. So schade! Und die lange Fixierung von Britta aufs Abitur hat sicher auch nicht dazu beigetragen, dass Lilly sich frei entfalten kann. Sie hat ja gespürt, wie sie sein soll. Das ist jetzt für sie wohl kaum zu glauben, dass das plötzlich nicht mehr so sein soll....

Ich bewerbe mich gerade noch mal für eine Laufbahnausbildung im gehobenen Dienst, die wollen noch Schulzeugnisse von vor 25 -30 Jahren ( 9.- 13. Klasse ) haben.
Da hängt einem dann noch nach, dass man als Teenager mal eine Durchhängephase hatte.

Zitat von gelbroterosarosen im Beitrag #404

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Ich bewerbe mich gerade noch mal für eine Laufbahnausbildung im gehobenen Dienst, die wollen noch Schulzeugnisse von vor 25 -30 Jahren ( 9.- 13. Klasse ) haben.
Da hängt einem dann noch nach, dass man als Teenager mal eine Durchhängephase hatte.

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