Spiele » Freie Assoziationen

Man schreibt spontan auf, was einem zum Wort oder Begriff oder Satz davor einfällt.

Der Satz. Da kommt man ins Schwafeln. Oft kommt er mit einem Wort aus wie z.B. "ja", oft findet er kein Ende und man muss wieder von vorne anfangen und versteht dann doch nichts. Ganze Menschenbilder verstecken sich dahinter ohne dass wir es merken.
Deine Muttersprache ist deutsch. Vatersprache? Nie gehört. Aber Vaterland gibt's, obwohl die meisten Väter gar kein Land haben.
Ach ich hör jetzt auf damit. Wird zu kompliziert.

Mir fällt zum Satz ein, dass viele gar nicht mehr in der Lage sind, ganze Sätze vernünftig zu bilden. Dazu passt auch mein Begriff: "Blick", immer wieder zu beobachten in Bussen und Bahnen. Ein freier Platz ist durch eine Tasche belegt, der Passagier stellt sich davor, sagt kein Wort, blickt nur den Besitzer der Tasche oder gar die Tasche selbst an, vermutlich in der Hoffnung, diese würde von allein den Platz räumen. Manchmal mache ich mir einen Spaß daraus und blicke dann wiederum diesen Passagier an, bis dieser sich bequemt, endlich ein Wort zu sagen. Er hält mich für asozial und ich wundere mich darüber, wann der Mensch aufgehört hat, sich durch Wortäußerungen verständlich zu machen.

Zum Thema Muttersprache. Vielleicht kommt der Begriff daher, weil über viele Jahrtausende die Mutter der erste und zwar für eine längere Zeit Bezugspunkt eines Neugeborenen war und das Sprechen dieses Kind daher zuerst durch die Mutter lernte. Deren Sprache wurde dann auch zur seinen. Auch das ist ein Punkt, der sich inzwischen radikal verändert hat. Viele Väter nehmen Elternzeit, haben einen ebenso engen Kontakt zu ihren neugeborenen Kindern. Solange beide Elternteile die gleiche Sprache sprechen, macht das ja nichts. Aber ist die Muttersprache eine verschiedene, wird der Begriff ungenau. In meiner Familie ist tatsächlich das Gegenteil der Fall. Meine Nichte verständigt sich hauptsächlich in der Sprache ihres Vaters, diese ist das, was man gemeinhin als Muttersprache versteht.

Als ich las, dass früher für die Kinder der erste und hauptsächliche Kontakt der zur Mutter war und sie diejenige, von der das Kind Sprache erlernte, kam mir ein Bild in den Sinn, das ich in meiner Jugend nicht kannte. Mütter, die ihre kleinen Kinder im Kinderwagen oder Buggy schieben und nicht etwa mit dem Kind reden, sondern in ihr Handy labern ...finde ich immer sehr befremdlich.

Zum Handy fällt mir ein: als ich das erste Mal jemanden sah, der durch die Gegend lief und laut redete, dachte ich der führt Selbstgespräche....er sah aber ganz seriös aus und gar nicht irgendwie schräg...bis ich etwas später mitbekam, dass es sich um freisprechen am Handy handelt. Mich irritiert es immer noch, wenn Personen ohne sichtbares Handy laut labernd durch die Gegend rennen oder irgendwo sitzen.

Mir hat mal eine Bibliothekarin vor ca. 20 Jahren erzählt, früher war es einfach, die Irren zu erkennen, sie führten Selbstgespräche, jetzt kann man nicht mehr unterscheiden, ist der einfach nur irre oder telefoniert er.

Zu dieser lauten Telefoniererei, ob mit sichtbarem Handy oder ohne, fällt mir Privatsphäre ein, bzw. das Fehlen derselben. Erstens verstehe ich nicht, wie man Privates laut in alle Öffentlichkeit ungeniert hinausposaunen mag, zweitens fühle ich mich in meiner Privatsphäre verletzt, wenn ich mir das Gequake zum Beispiel in der Bahn anhören muss.....

Fehlanzeige. Habe einen Festanschluß zum Telefonieren. Genügt mir völlig. Finde es eher putzig, wenn Mann einkauft und immer wieder per
Smartphone nachfragt, was er einzukaufen hat.
Echt schlimm empfinde ich, wenn aus Sensationsgier Fotos bzw, Videos gemacht werden bei schlimmen Umfällen, statt zu helfen und sei es auch nur mit
einem Notruf.